TuS Querenburg I – RX I
Nachgelegt
Roland verbessert mit zweitem Sieg in Folge die eigene Ausgangslage und verschafft sich etwas Luft. Der knappe Erfolg sowie die Art und Weise wie er zustande kam, dürfte der ganzen Mannschaft Selbstvertrauen gegeben haben.
Nachdem die Überlegung Krumme/Wasielak auseinander zu reißen, verworfen wurde, da die beiden Zuversicht ausstrahlten, ging man wie gewohnt in die Doppel. Gegen die gute Paarung Vogtland/Krüger hielten Stefan und Christian einmal mehr ordentlich mit. Beim Stand von 1:1 vergab man leider in der Verlängerung des dritten Durchgangs Satzbälle und verlor hier das Spiel. Zuversichtlich blickten Paul und Chissi auf ihre Partie gegen die offensiven Noack und Czaplinski. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Zwar war man immer dran, aber Paule spielte wohl das allerschlechteste Doppel seiner Karriere und vergeigte das Match alleine. So kam der noch sieglosen Kombination Torbinho und Bulli tatsächlich die entscheidende Rolle zu. Torben: „Wir brauchen den Druck.“ Sie nutzten ihn positiv. In einem wirklich sehenswerten Match trat das Rauxeler Doppel 3 ganz anders auf als bisher. Ruhig, konzentriert und als Zweier-Team. Verdient stellten sie den Anschluss zum 1:2 gegen die keinesfalls schwache Abwehr/Angriff-Paarung Berke/Borchert her.
Schlechter lief es im ersten Einzel für den formstarken Chissi: Trotz zahlloser Satzbälle unterlag er Vogtland in den ersten beiden Durchgängen mit 17:19 (!) und 11:13. Beide Akteure punkteten in der Regel bei eigenem Service. Verständlicherweise entnervt war im dritten Satz der Lack ab. Paul gegen Angstgegner Krüger, ein alter Bekannter aus Jugendzeiten, und Torben gegen Angstgegner Noack schon mit 0:2 bzw. 1:2 hinten. Doch der erste Knackpunkt für die Heimischen ergab sich. Volles Risiko ging Paul, dem Tipp Mackis folgend, und quälte sich mit erheblichen Materialproblemen zum glücklichen 11:9 im fünften Satz. Auch der Bachelor zeigte jetzt alles. Topspinserien und kontrollierte Offensive in Perfektion ließen auch den Captain das Match noch drehen. Eigentlich lieferte Stevie eine gute Leistung gegen Czaplinski. Am Ende bettelte er allerdings um den entscheidenden Nassen, der ihn zum Verlierer machte. Chrosci gegen Abwehr? Oh ja, das passte wunderbar. Lehrbuchmäßig und geduldig hielt er Berke nieder. Ließ sich auch von den „flüsternden Stimmen“ nur kurz im dritten beirren, ehe er seinen fünften Matchball verwandelte. Ganz locker auch der Helm in seinem Duell mit Borchert. 7, 6, 6 hieß das klare Ergebnis für den sicher angreifenden Bulli. 5:4, erste Führung!
Den ersten Durchgang klaute Paul Vogtland noch, danach kamen die Bälle entweder einen Meter zu früh oder spät wieder runter. Das machte keinen Spaß. Mit den Vorhandschüssen von Krüger hatte Vatti nur im ersten Satz Probleme. Anschließend platzierte er seinen Kontrahenten besser aus und entschied die Auseinandersetzung noch souverän für sich. Obwohl er den ersten Durchgang gegen Noack – der sich nach eigenen Angaben überhaupt keine Siegchance ausrechnete – gewann, spielte in der Folge Stefans Kopf nicht mehr mit. Selbst bei Gleichstand musste man als Außenstehender vermuten, dass Stefan haushoch hinten liegt. Derart negativ die Körpersprache. „Egal, was ich mache, ich verlier sowieso.“ Dann lieber sofort sein lassen… Torben holte sich spektakulär nach 2:8 noch mit 11:8 den ersten Durchgang gegen Czaplinski. Doch plötzlich erwachte er: Der Hasskrumme! Das ganze Repertoire kam auf den Tisch, jeder Seemann wäre stolz gewesen. Beispiele würden eh zensiert. Trotzdem entwickelte sich ein hochklassiges Match mit vielen tollen Ballwechseln. Czaplinski aber bombensicher und mit gefährlichen Aufschlägen am Ende vorn. Zwischenstand 6:7, das untere Paarkreuz musste in höchster Not ran. Bei Thorsten wurde es ganz eng, jeder Satz gegen Abwehrer Berke wurde erst auf der Zielgeraden entschieden. Chrosci dafür nur mit anfänglichen Problemen. Kämpfte sich rein, traf die Blocks und auch die eigenen Angriffe saßen immer häufiger. Super! Bulli mittlerweile im fünften Durchgang angekommen. An dessen Anfang ließ er sich zu einigen leichten Fehlern hinreißen, wollte zu schnell zu viel. Bei 1:6 schwammen die Felle schon davon. Aber Bulli selbst und die lautstarke Bank trieben ihn an. Er steigerte sich in einen Rausch hinein, die Tops fanden ihr Ziel, auf jede Aktion von Berke hatte er die bessere Antwort. Mit einem Freudensprung feierte er seine Glanzleistung und schickte Paul und Chissi mit einem 8:7 ins Abschlussdoppel. Hier lief erst gar nix. Die Gegner ließen die Roländer nur Bälle sammeln, 11:2 –> eine Klatsche am Anfang. Doch mit dem Mut der Verzweiflung und großem Kämpferherz kauften sie Vogtland/Krüger den Schneid ab. Vatti: „Jetzt holen wir uns das Auftaktdoppel zurück!“ Auch Paul traf endlich, sogar jetzt jeden Ball. Kleber durchgezogen, warm geworden oder einfach nur richtig eingenordet? Die Beläge erfüllten ihren letzten Dienst. Die Querenburger fanden kein Mittel mehr, Paul und Chissi fielen erst sich, dann dem Team in die Arme.
Noch voller Adrenalin stand die Mannschaft bei der Verabschiedung im Schulterschluss überglücklich beisammen. Das war eine Einheit, so gewinnt man auch die knappen Dinger.
Wäre man nicht zuerst aus der Halle und im Anschluss vom Gelände gebeten worden, man hätte wohl noch lange am Bier nippend in der Runde gestanden. Vielen Dank auch an die wieder ansprechende Unterstützung durch Jana, Marc, den Spieler des Monats, Dicken, Lars, Stefan und Micha.
Das hat Spaß gemacht, so kanns weitergehen!