Spannende Tage in Erfurt: Roländer mit tollen Leistungen

Tischtennis total bei den TT-Finals in Erfurt: Die zum ersten Mal an einem Ort und zum gleichen Zeitpunkt ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen, der Jugend 15 und 19 sowie der Leistungsklassen lockten am vergangenen Wochenende zahlreiche Tischtennisbegeisterte in die thüringische Landeshauptstadt. Hunderte Spielerinnen und Spieler waren in ihren Konkurrenzen am Start, um ihr Bestes zu geben und beim Saison-Highlight so gut wie möglich abzuschneiden.

Paul Burkart glänzt im Doppel

Mittendrin und erfolgreich dabei: Paul Burkart (Jugend 19), Almir Duratovic (Leistungsklassen Herren B) und Juli Baranowsky (Leistungsklassen Damen C). Paul, neues Brett 1 in der kommenden Landesliga-Saison der Roländer Herren, hatte sich im Januar noch in den Farben seines damaligen Vereins TTF Bönen als Westdeutscher Vizemeister der Jugend 19 für Erfurt qualifiziert. In der Einzel-Vorrunde konnte er kein Spiel gewinnen, scheiterte aber zwei Mal nur ganz knapp in fünf Sätzen. Besser lief es für Paul im Doppel mit seinem Partner Leonid Yakymchuk. Das Abwehr-Duo besiegte im Achtelfinale das hoch gehandelte bayrische Doppel Haspel/Itagaki, drehte im Viertelfinale einen 1:2-Satzrückstand und musste erst im Halbfinale den späteren Gewinnern Sältzer/Verdonschot gratulieren. So freuten sich Paul und Leonid über den dritten Platz. Die bemerkenswerte Dominanz des WTTV in dieser Altersklasse der Jungen zeigte sich auf dem Podium, wo sieben von acht Athleten das Trikot des WTTV trugen. Für den frischgebackenen Abiturienten Paul war der Podiumsplatz im Doppel ein versöhnlicher Abschluss der Deutschen Meisterschaften, wo er sich im Einzel etwas mehr erhofft hatte.

Starke Spiele von Almir beim DM-Debüt

Premiere bei den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen feierte Almir Duratovic, der bei den Leistungsklassen der Herren B (bis 1800 Punkte) an den Start ging. Nachdem er schon am Donnerstag angereist war, um gut ausgeruht und eingespielt an den Start gehen zu können, zauberte er als Gruppendritter am Freitagabend ein blitzsauberes 3:0 gegen den Ersten seiner Gruppe auf den Tisch. Leider waren die anderen beiden Gruppenspiele erst für den Samstag angesetzt. Hier hatte Almir mehr Mühe mit den Gegnern und musste im ersten Samstagsspiel eine unglückliche 2:3-Niederlage nach 2:0-Satzführung hinnehmen. Auch im letzten Spiel lief es für den Roländer nicht wie erhofft, so dass er letztlich mit einer 1:2-Bilanz nur auf dem dritten Platz der Gruppe landete und damit den Einzug in die K.O.-Runde knapp verpasste. Vorbei war das Turnier für Almir aber noch nicht, da nach den Gruppenspielen im Einzel die Doppel angesetzt waren. Hier war er mit Daniel Meyer vom TTC Bärbroich am Start. Obwohl beide sich gut ergänzten, konnten sie ihren Gegnern nicht genug entgegensetzen und verloren leider 0:3. Ein anschließender Sieg gegen seinen Coach Chrosci am Minitisch heiterte Almir zumindest wieder ein bisschen auf.

Juli schafft es mit Nervenstärke und starken Auftritten ins Viertelfinale

Auch Juli Baranowsky war das erste Mal bei Deutschen Meisterschaften am Start, sie hatte sich für die Leistungsklassen der Damen C qualifiziert. Die 12-Jährige war gut vorbereitet angereist und absolvierte am Donnerstag mit ihrem Coach Fiete bei einem Erfurter Tischtennisverein noch ein Abschlusstraining, bevor sie am Freitagabend ins Turnier startete. Gegen die Nr. 1 in ihrer Gruppe setzte sich Juli mit 3:1 durch und konnte so zuversichtlich auf den zweiten Turniertag blicken. Das erste Spiel am Samstag lief zunächst nicht nach Plan und sie lag schnell 0:2 zurück. Doch die Roländerin fand immer besser zu ihrem Spiel und konnte mit viel Nervenstärke die Partie letztlich in fünf Sätzen für sich entscheiden. Ein Sieg im dritten Spiel hätte die Qualifikation für die K.O.-Runde besiegelt, doch hier tat Juli sich nach gewonnenem ersten Satz schwer und musste ihrer Gegnerin gratulieren. Vor dem letzten Spiel aus ihrer Gruppe hätte sie trotz 2:1-Bilanz noch ausscheiden können, wenn die bis dahin sieglose Nr. 1 der Gruppe ihr  Spiel nicht noch gewonnen hätte. Mit ein bisschen Schützenhilfe aus Bayern zog Juli dann als Gruppenzweite ins Achtelfinale ein.

Im anschließenden Achtelfinale im Doppel machte es Juli mit ihrer Partnerin Diana Shevnin besonders spannend: Nach den sicheren und siegreichen ersten beiden Sätzen kamen die Gegnerinnen noch einmal heran und erspielten sich im fünften Satz sogar drei Match-Bälle. Doch auf den letzten Drücker fanden Juli und Diana wieder zurück ins Spiel und konnten nach fünf Punkten in Folge das 12:10 im letzten Satz und den Einzug ins Viertelfinale bejubeln. Nur einen Sieg vom Podium entfernt, hieß das Ergebnis gegen ein bayrisches Doppel danach leider 3:2 aus Sicht der Gegnerinnen.

Für Juli ging es dann am letzten Tag in Erfurt mit dem Einzel-Achtelfinale weiter, wo eine Gruppenerste wartete. Gut aufgelegt spielte die 12-Jährige hier ein sicheres 3:0 heraus. Im Viertelfinale wartete die nominell zweitbeste Spielerin des Feldes, die jedoch den ersten Satz nach druckvollem Spiel von Juli abgeben musste. Nachdem ihre Gegnerin den zweiten Satz gewonnen hatte, konnte die Roländerin den sehr knappen 3. Satz leider auch nicht für sich entscheiden. Zwar war sie auch im vierten Satz auf Augenhöhe, machte aber leider mehr Fehler als die sehr sicher aufspielende Bayerin, die sich letztlich auch den Turniersieg erspielte. Mit zwei erreichten Viertelfinals ist Juli nur knapp an Podestplätzen vorbeigeschrammt, hat viele tolle Spiele gezeigt und kann stolz darauf sein, soweit gekommen zu sein.

Live dabei beim Tischtennis-Highlight

So erlebte die Roländer Delegation, zu der neben Spielern und Trainern Fiete und Chrosci auch Antonia und Julis Eltern zählten, vier spannende und schöne Tischtennis-Tage. Die Wettbewerbe der Leistungsklassen wurden in derselben Halle ausgetragen wie die der Jugend, so dass die Rauxeler immer mal wieder Spiele der besten deutschen Nachwuchs-Spielerinnen und -Spieler sehen konnten. Die WTTV-Akteure waren gut an ihren neuen, grün-gemusterten Trikots mit goldenem Schriftzug zu erkennen. Im Gegensatz zu vielen anderen Landesverbänden hatte der WTTV seine Leistungsklassen-Teilnehmer leider nicht mit diesen optisch sehr ansprechenden Trikots ausgestattet. So war es manchmal schwierig, Teilnehmer des eigenen Landesverbandes als solche zu erkennen. Dennoch trafen die Roländer auf einige bekannte Gesichter und kamen mit Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland ins Gespräch. Ab Samstag wurde auch in Messehalle 1 Tischtennis gespielt, so dass die Rauxeler in den eigenen Spielpausen auch bei den Profis aus nächster Nähe zuschauen konnten.

Vielen Dank an alle, die Roland Rauxel vor Ort und aus der Ferne unterstützt haben.

Wir kommen wieder!

Nachdem sich mit Robin und Leon sogar zwei weitere Roländer beinahe für die diesjährige Ausgabe der TT-Finals qualifiziert hätten, versucht Roland Rauxel auch im nächsten Jahr wieder mit möglichst vielen Spielerinnen und Spielern bei diesem tollen Event dabei zu sein – denn die TT-Finals sind definitiv eine Reise wert.