Ein Jahr “Roland Rauxel in der CVJM-Oberliga” – Ein Resümee

Unser erstes Jahr in der CVJM-Oberliga

5. April 2019:
Das letzte Saisonspiel gegen die KG (Kirchengemeinde) Emmaus aus Gelsenkirchen … wir spielen zu Hause gegen den Vorletzten der Kirchenkreis-Oberliga … da müsste doch was drin sein! Dumm nur, dass wir noch ohne Punktgewinn dahinter stehen und das Hinspiel mit 3:7 abgegeben haben. Egal wie es ausgeht: Aus meiner subjektiven Sicht war unsere 1. Hobbyliga-Saison in vielerlei Hinsicht eine tolle Erfahrung …

Die Basis …
…bietet überhaupt erst das Angebot des Vereins, einen „Ü35-Kurs“ für Hobbyspieler als Schnupperkurs anzubieten. Dieses Angebot – ich kann es erst seit 2017/18 verfolgen – ist neben der Super-Nachwuchsarbeit ein Garant für die aktuelle Erfolgsgeschichte des Vereins im Jubiläumsjahr 2019!

Inzwischen sind dienstag abends alle Platten an der Bahnhofstraße im Einsatz und oft 18 oder mehr Hobbyspieler mit viel Spaß und Ehrgeiz dabei. Und dann stand irgendwann einmal die Frage im Raum, ob wir nicht Lust hätten, am „Ligabetrieb“ teilzunehmen. Es gäbe da eine CVJM-Oberliga, in der sich Hobbymannschaften aus dem Kirchenkreis Herne-Castrop-Rauxel mit ihren Gegnern messen.

Wir (fast alle Neueinsteiger nach zum Teil jahrzehntelanger Abstinenz) sollen gegen Leute bestehen, die wahrscheinlich schon sehr lange im Hobbygeschäft tätig ist? Trauen wir uns das zu?

Die Liga
Nach kurzer Überlegung und neugierig darauf zu wissen, wo wir stehen, fanden sich zehn Leute, die es wissen wollten: Detlef Heinz, Uwe Drees (der sich leider aus gesundheitlichen Gründen wieder abmelden musste), Detlef Bergmann (unser Kapitän!), Dirk Lösbrock, Katharina Kruse, Ernst Schulz, Gerd Stiller, Claus Ricke, Rüdiger Steinert und Franz Nachtwey. Kurzfristig kam auch noch (Karos Vater) Halkawt Ali hinzu.

Und so meldete Roland Rauxel nach langen Jahren wieder einmal eine Mannschaft für die CVJM-Oberliga. Dort stand die 36. Spielzeit an und wir hatten unsere ersten Spiele gleich gegen die Top-Vier der Vorjahressaison.

Foto der Hobby-Mannschaft der DJK Roland Rauxel
Die Hobby-Mannschaft der DJK Roland Rauxel zum Saisonstart 2018/19. Von links: Dirk Lösbrock, Peter Heinke, Detlef Bergmann, Halkawt Ali, Katharina Kruse, Gerd Stiller, Claus Ricke, Franz Nachtwey und Rüdiger Steinert.

 

Die Hinrunde
Spiel 1 fand statt im Keller des Vereinsheims der (Evgl. Kirchengemeinde) EK Röhlinghausen. Ein gemütlich ausgestatteter Clubraum mit angebautem Tresen und Kühlschrank und den uns altersmäßig weit überlegen wirkenden Rentnern als Zuschauern drum herum stimmte uns freundlich auf die bevorstehende Saison ein. Wir haben dort – wie auch bei allen anderen Gegnern – sehr nette Hobbyspieler kennengelernt, aber dann auch gleich am ersten Spieltag die weniger erfreuliche Erfahrung machen müssen, dass diese Saison wohl überwiegend Lehrstunden für uns bereitstellen dürfte. Kurz und knapp das Ergebnis: 1:21 Sätze und 0:7 Punkte.

Dies war leider kein einmaliger Ausrutscher, sondern wir mussten uns damit abfinden, dass wir doch noch sehr weit vom Niveau der Routiniers entfernt waren. Gegen die CVJM-Mannschaften aus Castrop und Herne und die Tischtennisfreunde vom BK (Blauen Kreuz) Wattenscheid, die mit zwei Mannschaften vertreten sind, hatten wir genauso wenig Chancen wie gegen die Hobbyspieler von Eintracht Ickern.

Und so dauerte es – abgesehen von einem Einzelsieg von Halkawt Ali gegen CVJM Herne – tatsächlich bis zum letzten Spieltag der Hinrunde, dass wir unsere nächsten drei Spiele gegen den Vorjahresletzten, die Kirchengemeinde Emmaus aus Gelsenkirchen, gewinnen konnten.

Die schwache Halbzeitbilanz fuchste nicht nur uns, sondern vermutlich auch unseren Trainer (und Vorsitzenden) Christian Chroscinski. Daraufhin zogen wir im Ü35-Kurs das Technik- und Konditionstraining erheblich an: Top-Spin-Training, Aufschlag-/Rückschlag-Techniken, „Kaisertisch“-Spiele u. Ä.. Die ein oder andere zusätzliche Trainingseinheit an den anderen Trainingstagen kam hinzu und allmählich wurden wir besser.

Zudem haben wir zwischenzeitlich Zuwachs bekommen: Michael Holz, Peter Heinke, Patric Brand und Alexander Elli komplettieren unser inzwischen 14-köpfiges Team, das durch die Wettkampfspiele auch persönlich mehr und mehr zusammenwächst.

Die Rückrunde
Wir hatten uns ja daran gewöhnt, die Underdogs zu sein, und so freuten wir uns schon darüber, dass wir in der Rückrunde einen positiven Trend erkennen konnten. Hatten wir in der Hinrunde nur 26 Sätze und 4 Spiele gewinnen können, so waren es vor unserem letzten Heimspiel in der Rückrunde immerhin schon 33 Sätze und 5 Spiele! Darunter so manch enges 4- oder 5-Satz-Match, das dann doch gegen uns lief.

Und so stehen wir vor unserem letzten Spieltag ohne einen einzigen Spielgewinn da! So und jetzt steht unser letztes Saisonspiel an. Fast alle wollen und können spielen! Aber maximal acht dürfen und so sind vier Einzel- und vier Doppelplätze zu vergeben. Getreu unserer bisherigen Linie soll in dieser ersten Saison, jeder der kann und will, möglichst gleichmäßig eingesetzt werden.

“I have a dream“
Diese berühmte Rede von Martin Luther King ist unvergessen! Schnell vergessen sein wird dagegen mein Traum, den ich einige Nächte vor dem Spiel hatte. Ich träumte tatsächlich davon, dass wir unser letztes Saisonspiel gegen Emmaus mit 7:5 gewinnen könnten – nach unseren bisherigen Ergebnissen fast so unwahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto!

Und dann ging es los:
Dirk und Peter, Michael und Franz gewinnen souverän ihre Doppel – 2:0
Emmaus gewinnt gegen Detlef B. – 2:1
Katharina siegt in vier Sätzen – 3:1
Ernst verliert denkbar knapp mit 10:12, 9:11 und 10:12 – 3:2
Patric kämpft seinen Gegner in fünf Sätzen nieder – 4:2
Detlef B. und Katharina verlieren ihre 2. Einzel jeweils in 4 Sätzen – 4:4
Ernst liefert sich ein spannendes 5-Satz-Match und gewinnt – 5:4
Patric verliert in 4 Sätzen – 5:5

Jetzt kommt es auf die letzten beiden Doppel an:
Dirk und Peter im ersten Doppel: 11:5, 8:11, 7:11, 11:8 11:9 – 6:5
Michael und Franz im zweiten Doppel: 14:12, 11:7,5:11, 7:11, 11:5 – 7:5 Endstand!

Wahnsinn! So einen spannenden Fight über zweieinhalb Stunden haben wir bisher nur als Zuschauer gegen TTF Bönen gesehen!
Jetzt sind wir heiß auf mehr in der kommenden Saison!

P.S.: Ein Dank an Christian, Robin und Karo und alle Mannschaftsspieler, die uns neben unserem Ü35-Training an vielen Trainingstagen auch darüber hinaus unterstützt haben!

von Claus Ricke