Lüner Open Samstag
So so… für den Podestplatz sollte ich sorgen.
Das hat leider nicht so ganz geklappt – hier meine Eindrücke!
Ersteinmal das Positive: Der Rücken hat gehalten. Auch zahlreiche Körperverrenkungen und Biegungen steckte mein Kreuz klaglos weg. Ich werde endlich wieder richtig trainieren können.
Nun zum Turnier:
Marcel und Dauerturnierspieler Fabian fuhren am Samstag mit mir zur Herren C – Konkurrenz – offen bis Bezirksklasse – nach Lünen.
Fabian erwischte eine superstarke Gruppe mit Müller von Westerfilde (BKL oben hoch Positiv) und Wertessen (osä) (Kl. oben 16:4) und einem Spieler dessen Name mir entfallen ist – ich hatte einfach genug mit mir selbst zu tun.
Fabi hielt gegen Müller phasenweise gut mit, gewann gegen Wertessen sogar einen Satz und gewann das Spiel gegen Nobody. Doch mit 1:2 ging es für ihn in die Trostrunde.
Dort wartete auch schon Paolo Rabacca. Dessen Aufschläge brachten in der Vergangenheit auch schon Böhm und Ziege zur Verzweifelung. Hier kam das überraschend frühe Aus für den Roländer Youngster.
Eine super Vorstellung legte Marcel Goetz hin. Er wurde mit 2:1 Siegen Gruppenzweiter und qualifizierte sich also für die Hauptrunde. Auch bei seiner einzigen Niederlage in den Gruppenspielen schaffte er es noch sich in den 5. Satz zu kämpfen, wo er gegen seinen Brechtener Kontrahenten jedoch unterlegen war.
In der Hauptrunde unterlag er dann mit 1:3 Sätzen gegen einen weiteren Namenlosen Spieler. Trotzdem ist das Erreichen der Hauptrunde für Marcel ein großer Erfolg.
Ich erwischte eine leichte Gruppe – im ersten Spiel Kreisliga unten – reine Formsache? Leider nein. Gegen Vortmüller gab es eine 1:3 Klatsche.
Danach kam glücklicherweise der Spiel Marly (immerhin 1.KK). Er leistete die dringend benötigte Aufbauhilfe. Es gab ein klares 3:0 für mich.
Am Nachbartisch passierte unterdessen der GAU. Vortmüller verlor gegen Segunathan mit 2:3. Ich brauchte also wenigstens ein 3:1 um weiterzukommen.
Segunathan spielte ja nur 1. KK, sollte ja irgendwie möglich sein.
Die Rückhandnoppe von Segunathan hatte ich schnell im Griff, so auch den ersten Satz. In Satz 2 führte ich schon mit 3 Punkten, ehe der Einbruch kam. 1:1 in Sätzen. In meinem Kopf begannen die Gedanken Karussell zu fahren – doch ich konzentrierte mich, Satz 3 ging an mich 2:1. In Satz 4 führte ich bereits mit 8:2 und vollführte schon gedankliche Freudensprünge, die wohl aber Bocksprünge waren – 8:10 -!!!
Neu konzentriert – ich zwang mich an meine Chance zu glauben – 9:10, 10:10, 11:10 – der Ball liegt, den kann ich ziehen – oder…, verdammt ist der kurz – kurzum Plasma gegen Tischkante – eindeutiger Sieger: die Tischkante und 11:11. Der Belag war durch bis aufs Holz, ein Weiterspielen nicht möglich. Hier kommt nun der Moment, in dem der weitsichtige TT-Spieler in seine Tasche greift, den gleich belegten Ersatzschläger hervorzieht und einfach so weitermacht als wäre nichts geschehen. Doch den Ersatzschläger hat zur Zeit Thomas Zobiegala, der seinen Schläger irgendwo verloren hat. Glücklicherweise hatte ich mir einen Schläger aus der Abteilung „Jugend forscht“ eingepackt. Damit musste es weitergehen.
Das Unglaubliche passierte. Schupf, schupf, schupf — 12:11 und noch mal schupf, schupf – 13:11. Die Hauptrunde war für 39,- Euro gebucht.
Ein neuer Belag musste her – vorne ist ja der Stand von TT-Trend – Plasma ja – aber nur noch der 470er und nicht der von mir so geliebte 430er – nein wir wurden nicht handelseinig. Nochmals die Tasche durchwühlt, irgendwo musste doch noch der alte Plasma sein, der für Schwester S. reserviert war. Gefunden – nun fehlte nur noch der Kleber – hier half TT-Trend unentgeltlich – großes Lob – aus. Den alten Plasma drauf und weiter ging es im Doppel.
Fabian jammerte, lamentierte und spielte insgesamt unter seinen Möglichkeiten. Einer der Gegenspieler hatte wohl das U22 Turnier gewonnen – und hatte dort zwei Oberliga Spieler ausgeschaltet und wohl auch den Fabi so richtig verdroschen. Auf jeden Fall verloren wir Satz 1 knapp und Satz 2 klar. Nach der anschließenden „kleinen“ Gehirnwäsche zeigte Fabi auf einmal das was er am besten kann – und das ist nun einmal anzugreifen. Ob VH-Topspin oder RH-Schuß der Kleine traf auf einmal aus allen Lagen. Wir drehten das Doppel noch, wenn auch denkbar knapp mit 3:2 und 12:10 im 5. Satz.
Die nächsten Gegner schlugen wir dann schon mit 3:1, im Viertelfinale folgte ein 3:0. Unglaublich wir standen im Halbfinale. Kurz in der Chrosci – eigenen Statistik gewühlt. Ein Doppel Halbfinale hatte ich noch nie verloren – da kamen kurz Erinnerungen an glorreiche Turniersiege mit Bernd Feuersenger auf.
Die nächsten Gegner waren Müller und Galle von Westerfilde. Marcy und ich hatten sie in einem Abschlußdoppel der vergangenen Saison besiegt. Fabian spielte groß auf, unerschrocken und frech spielte er seine Topspinattacken gegen die Westerfilder. Doch ich spielte nicht mehr mit, treffe schlecht und stehe schlecht zum Ball. Satz 1 ging verloren – wie viel Aufschläge ich von Müller ordentlich zurückbrachte – 0 -! In Satz 2 standen wir besser. Fabi hatte mit den Aufschlägen von Müller keine Probleme und wurde noch stärker – 1:1. In Satz 3 das gleiche Spielchen wie in Satz 1. Ich kam nicht zum Zug machte dem Fabi das Leben schwer. Müller und Galle bedankten sich 1:2. Im vierten Satz führten wir schnell 4:0 und 5:1. Eine kleine Schwächephase von Fabian, die ich nicht ausgleichen konnte 5:5. Die letzten Bälle waren Müller und Galle einfach einen Tick stärker und gewannen letztendlich verdient mit 3:1 Sätzen.
Danach musste ich noch im Einzel ran. Hier wartete der Fabi Bezwinger und Scalpel Noppenspieler Wertessen auf mich. Nach 0:2 Rückstand konnte ich auf 2:2 ausgleichen, ehe ich im fünften Satz die Segel streichen musste.
Insgesamt ein gelungener Turniertag mit erstklassiger Organisation (8 Spiele in 4 ½ Stunden). Das Einzige was zu verbessern ist, ist die Umluft Funktion in der Halle. An manchen Tischen zog es so dermaßen, dass der Windfaktor eine entscheidende Rolle bekam.
Vagabund… in Sachen TT ist Aljoscha Gbiorczyk. Der 17jährige vom Post SV Castrop wurde von uns nach Hause chauffiert. Mutig wie er, ohne sichere Rückfahrgelegenheit, so ein Turnier angeht. Aber vielleicht vagabundieren er und Marcel – auch so ein Spezialist – demnächst mal zusammen.
Randnotiz:
Im Einzel aufgefallen: Frustrierend ist, wenn Spieler erstmal bewusst falsche = verdeckte Aufschläge machen und hoffen, dass es dem Gegner nicht auffällt oder dieser sich nicht wehrt. So Sprüche wie: „Hat mir bis jetzt noch niemand gesagt“ und „ich kann mir ja Mühe geben“ finde ich einfach völlig daneben. Die Regel gilt für alle und es sollte doch mittlerweile möglich sein sie auch anzuwenden.
So ist der Stumme der Dumme und der mündige Spieler wird von den Spielern, die sich einen großen Vorteil regelwidrig verschaffen, schief angesehen.
Das muss für heute reichen,
Chrosci (podestlos)