Rückblick Zweite
Kurve bekommen
Keinen wirklich stetigen Verlauf nahm das Jahr für die Zweite. Mit Christian Chroscinski zurück in der Bezirksklasse wollte man als Geheimfavorit hinter Herne-Vöde und Post Castrop die Liga aufmischen. Gemeldet wurden 1 Marc Langbein 2 Christian Chroscinski 3 Werner Erhardt 4 Thorsten Kriegel 5 Michael Bergins 6 Andreas Friebe.
Direkt am ersten Spieltag wurden die Roländer aus allen Aufstiegsträumen gerissen. Nach zahlreichen Abgängen galt Gegner Gerthe als erster Absteiger und schlug die Rauxeler völlig überraschend 9:6. Nur Erhardt bestach mit seinem sicheren Spiel an der Platte. Kriegel und Ersatzmann Sawadda gingen gar komplett leer aus. Keine Besserung bei Angstgegner Wattenscheid. Diesmal tat sich Langbein als einziger positiv hervor, Endergebnis 5:9. Der herausragende Chroscinski punktete eine Woche später sensationell gegen den letztjährigen Verbandsligaakteur Brust und zudem gegen Schuchna, aber das Motto blieb beim Duell mit dem Titelkandidaten gleich: Ein Roländer ragt mal hervor, aber Zählbares springt dabei am Ende nicht heraus.
Vorläufiger Krisenhöhepunkt: 2:9 bei Falkenhorst Herne gegen einen anderen Abstiegskandidaten (mittlerweile musste man sich dazuzählen). Auch ohne Langbein hatten sich Bergins und sein Team viel vorgenommen, schließlich holte im Einzel nur Ersatzmann Jürgen Wasielak einen Zähler. Unglückliche Niederlage mit 4:9 im Anschluss gegen Bezirksligaabsteiger Harpen. Fünf von sechs Fünfsatzspielen liefen für die Gäste. Friebe gewann zumindest sein erstes Spiel, Kriegel stand mittlerweile bei 0:9 und die Mannschaft auf Platz 12.
Doch nach Regen kommt bekanntlich wieder Sonne und das Team präsentierte sich als solches und zeigte Charakter, riss sich zusammen und sammelte zehn von zwölf möglichen Punkten bis zum Jahresende. Zuerst führten Bergins und Friebe ihre Farben beim TTT Bochum zum ersten Saisonsieg. Kriegel durchbrach gleichzeitig seinen persönlichen Fluch und entschied das erste Einzel zu seinen Gunsten. Aufstiegsanwärter Westerfilde wurde nächstes Opfer der Rauxeler Aufholjagd. In einer umkämpften Partie gaben Chroscinski und vier Doppelerfolge den Ausschlag für die Reserve. Im Derby in Castrop zog man nur wegen erheblicher Personalprobleme den Kürzeren, obwohl besonders Erhardt einen fantastischen Tag erwischte. Dank Chroscinski und Bergins wurde der Siegeszug gegen Wanne-Eickel jedoch wieder fortgesetzt. Mit dem gleichen Resultat von 9:6 zwangen die Roländer mit dem weiterhin überragenden Bergins und guten Ersatzleuten auch Werne in die Knie. Sichere Gefilde erreichten Friebe und Co. im Dezember durch das 9:4 gegen Griesenbruch. Nur „Oldie“ Rosenkranz stellte die Europastädter vor unlösbare Aufgaben, Erhardt blieb ohne Satzverlust.
Das Ruder wurde noch rechtzeitig herumgerissen. Viele Ausfälle und ein formschwacher Kriegel sorgten dafür, dass man mit Platz 7 und 10:12-Punkten noch hochzufrieden sein musste. Chroscinski und Bergins lieferten die besten Leistungen ab, weshalb sie auch jeweils ein Brett nach oben rutschten. Um das neu formulierte Ziel „Klassenerhalt“ 2007 unter Dach und Fach zu bringen, lief die zweite Mannschaft mit 1 Chroscinski, 2 Langbein, 3 Erhardt, 4 Bergins, 5 Kriegel , 6 Friebe auf. Um zu Beginn auszuhelfen, wurde Thorsten Wasielak noch davor gemeldet, eigentlich Mitglied des Landesliga-Teams.
Den Hochmut ließen die Roländer im Rückspiel gegen Schlusslicht Gerthe zu Hause. Mit Wasielak für Chroscinski (Urlaub) gestattete man den Gästen nur den Ehrenpunkt im Doppel. Endlich ein ausgeglichenes Konto von 12:12-Zählern.
Ohne den kurzfristig ausgefallenen Kriegel, der erst anderthalb Monate später den Weg zurück ins Team finden sollte, hielten die Europastädter gegen Wattenscheid gut mit, doch Bergins drückte es treffend so aus: „Ihr liegt uns offensichtlich einfach nicht.“ Ergebnis 6:9.
In Vöde war beim 4:9 eine Woche später nicht viel zu holen, aber in den Köpfen bereitete man sich auch schon eher auf das Duell mit Falkenhorst Herne vor. Allerdings machte den Rauxelern das Verletzungspech einen Strich durch die Rechnung: Chroscinski fiel mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall für unbestimmte Zeit aus. Im richtungsweisenden Spiel gegen die Herner kam das Glück jedoch zurück. Wasielak kurbelte in Hochform und bezwang auch Pohlmeyer und Bergins punktete im unteren Paarkreuz. Im Abschlussdoppel wurden Wasielak/Langbein durch die rechtzeitige Auszeit gerettet und gewannen die letzten drei Sätze noch jeweils mit zwei Zählern Vorsprung.
Danach konnte man sich auch eine Pleite gegen Harpen erlauben (3:9), da im nächsten Heimspiel gegen TTT Bochum ein selbstbewusster Auftritt ohne Einzelniederlage in ein 9:1 mündete. Zwei deutliche 1:9-Schlappen gegen die Meisterschaftskandidaten Westerfilde (nur ein Doppel) und Post Castrop (nur Kemler gegen Gbiorczyk) später und die drei letzten entscheidenden Duelle standen auf dem Plan.
Die Ausgangsposition vor dem Saisonfinale gestaltete sich jedoch mittlerweile angenehm, denn Wanne und Werne brachen in der zweiten Serie völlig ein. Vier Punkte durch Kriegel und Friebe an den Brettern 5 und 6 ließen schließlich gegen Wanne-Eickel beim 9:6 den Klassenerhalt Realität werden. Gegen Werne setzten die Roländer mit 9:5 auch ohne drei, aber mit einem wieder genesenen Chroscinski, einem in bester Verfassung auftretenden Schwark und drei Doppel-Erfolgen noch einen drauf. Zum Abschluss gelang gegen eine Griesenbrucher Rumpftruppe ein 9:6-Sieg und die endgültige Ankunft im Tabellenmittelfeld.
22:22-Punkte und Rang 6 sehen nach einer langweiligen Spielzeit im Niemandsland aus, eine an den Nerven zerrende Berg- und Talfahrt war die Wirklichkeit. Chroscinski war nach sehr ordentlicher Hinrunde im neuen Jahr verletzungsbedingt nur ein Schatten seiner selbst, Langbein konnte den guten Eindruck des Vorjahres nur bedingt bestätigen. Mehr als eine ausgeglichene Bilanz erwartet sicherlich auch Erhardt selbst von sich in der „Mitte“, trotzdem konstant. Bergins fehlte zu oft, sonst solide mit mehr Licht als Schatten. Katastrophale erste Serie für Kriegel, 2007 wieder regeneriert und im unteren Paarkreuz tadellos. Schwach begann auch Friebe, ebenfalls häufig ausgefallen (Arbeit), steigerte sich im Laufe der Saison. 22 Doppelpaarungen, Respekt! Toll: Chroscinski/Langbein mit 11:1. Bergins/Friebe 6:6, Erhardt/Kriegel 2:5, ausbaufähig.
Schon in der ersten Serie waren viele Ersatzstellungen nötig, in der zweiten musste sogar die komplette Dritte herhalten. So etwas wird dieser Mannschaft, wenn alle einigermaßen gesund bleiben, wohl nicht noch einmal passieren. Über den Zusammenhalt brachte man die Spielzeit zu einem positiven Ende und will 07/08 wieder angreifen.