Vor dem Ausblick kommt der Rückblick

 

Bis zum 29. Mai musste die erste Jugend zittern, dann war auch für sie die Meisterschaftssaison mit dem Aufstieg in die Verbandsliga abgeschlossen. Anfang Juni wurden bereits eine Woche später mit den Gruppeneinteilungen die Weichen zur neuen Spielzeit gestellt. Bevor ein Haken unter die gerade abgelaufene Saison gesetzt und der Blick schon auf 2011/2012 gerichtet wird, sollen noch einmal die Leistungen in einer der erfolgreichsten Spielzeiten überhaupt für die DJK Roland Rauxel gewürdigt werden.


Aufgrund der Reduzierung von Regional- und Oberligen drohte auf Landesebene vermehrter Abstieg. Die „Erste“ stellte sich als Vorjahresachter auf eine schwierige Saison ein. Hinzu kam ein kompliziertes Auftaktprogramm mit den beiden Aufstiegskandidaten aus Lünen und Bergkamen. Doch es kam anders.
Gegen den späteren Tabellenzweiten eroberte man zu Hause einen Punkt und hielt die vermeintliche Konkurrenz um den Klassenerhalt aus Langendreer und vom BvB mit knappen 9:7-Siegen auf Abstand. Gegen die Absteiger aus Holzwickede und vom Lokalrivalen Post Castrop wurden zudem 9:0-Kantersiege gefeiert. Nach der Hinrunde sprach niemand mehr vom Abstieg, die Bojak-Sechs hatte nur zwei Zähler Rückstand auf den Relegationsrang zwei!
Lange Zeit spielten die Roländer auch in der zweiten Serie noch oben mit. Nach Niederlagen gegen die Top drei musste der Aufstiegstraum zwar begraben werden, am Ende landete man aber immer noch auf einem fantastischen vierten Platz.
Christoph Pauly konnte beide Serien positiv beenden, auch Stefan Weiß überzeugte mit einer insgesamt nur leicht negativen Bilanz. Christian Bojak wurde immer stärker und war ein Punktegarant in der „Mitte“, während Thorsten Wasielak die Erwartungen mit fast ausgeglichenen Werten ebenfalls erfüllte. Torben Krumme schloss im unteren Paarkreuz im Plus, während Thorsten Wald dort sogar zu den Besten gehörte.

Verstärkt durch Marc Heydemann und Bernd Graz wollte sich die zweite Welle mit nicht weniger als dem Sprung aus der Bezirksklasse in die Bezirksliga zufrieden geben.
Dass die Konkurrenten ihm das nicht so leicht machen wollten, erfuhr der Mitfavorit gleich zum Saisonstart. Zwei Unentschieden und eine Niederlage standen nach vier Wochen nur einem Erfolg gegenüber. Die Mannschaft raufte sich jedoch zusammen und die anderen Spitzenteams nahmen sich gegenseitig die Punkte weg. So gehörte man zum Jahreswechsel zu den sechs Vereinen, die nur zwei Zähler trennten und die Meisterschaft unter sich ausmachten.
Es folgte eine perfekte Rückrunde: Herbstmeister VfL Bochum verlor wichtige Spieler und konnte nicht an die gute Hinserie anknüpfen. Rauxel legte dagegen einen besseren Auftakt als zuvor hin und gewann diesmal die ersten vier Partien. Im Anschluss an das Remis in Herne-Vöde verließ das Sextett um Werner Erhardt noch sechsmal die Tische als Sieger und kam auf beeindruckende 21:1-Punkte. Das genügte, um mit fünf Zählern Vorsprung noch souverän Meister zu werden und in die Bezirksliga aufzusteigen!
Die tolle Leistung spiegelte sich natürlich auch in den Bilanzen wider. Christian Chroscinski und Marc Heydemann schlugen im oberen Paarkreuz fast immer Führungen heraus, Werner Erhardt spielte dahinter plus 12, Bernd Graz beinahe ausgeglichen, Marc Langbein war die Nummer eins im unteren Paarkreuz und der Jugendliche Robin Gude konnte ebenfalls positiv abschneiden.

Mit ausnahmslos Bezirksklassen-erfahrenen Akteuren sollte die dritte Mannschaft eigentlich in ein Jahr ohne Abstiegssorgen gehen. Doch nach erfolgreichem Start gegen Uentrop musste man schnell erkennen, wie stark sich die Kreisliga in dieser Saison darstellt. Bis auf Guido Schwark konnte niemand sein Potential 2010 abrufen und die Europastädter überwinterten mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Das Unentschieden nach 2:8-Rückstand zum Rückrundenbeginn gab noch einmal Selbstvertrauen. Das gesamte Team steigerte sich und Jürgen Wasielak sorgte für zusätzliche Stabilität in Doppel und Einzel. So konnte Lohauserholz auf Distanz gehalten werden und erleichtert doch noch der Klassenerhalt gefeiert werden, trotz viermal 7:9 und zweimal 6:9.
Guido Schwark war ohne Frage der überragende Mann an Position eins, Marco Beer verbesserte sich nach der Winterpause. Auch Fabian Rieke und Andreas Friebe fanden zur Rückrunde in die Erfolgsspur zurück, während David Mees schon das eine oder andere Mal als Jugendlicher auf sich aufmerksam machte. Ralf Kemler spielte 2011 unten unglaubliche 15:1, auch Jürgen Wasielak konnte mehr gewinnen, als er verlor.

In den letzten Jahren hatte die „Vierte“ regelmäßig um die vorderen Ränge mitgespielt, zum ganz großen Wurf hatte es nie gereicht. Nun deutete sich an, dass mit Eintracht Dortmund ein Team in der 1. Kreisklasse gelandet war, dass mit seinem Personal aus höheren Ligen unschlagbar sein dürfte. Doch die junge Roländer Truppe nahm das Rennen um die Aufstiegsränge offen an und leistete sich keinen Ausrutscher. Als beide Mannschaften mit jeweils 12:0-Punkten aufeinandertrafen, gingen die Heimischen tatsächlich mit 3:0 in Front, mussten schließlich in den Einzeln aber doch die Überlegenheit der Dortmunder anerkennen. In der gesamten Saison blieb es allerdings bei zwei Niederlagen gegen die Eintrachter Übermannschaft. Mit 40:4-Zählern und der einmaligen Doppelbilanz von 57:10 qualifizierte man sich für die Relegation, die die Rauxeler für sich entschieden und nachträglich verdient aufstiegen.
Ohne Ausnahme erreichten von Oliver Rinke, Marcel Goetz, über Thorsten Kriegel, Christopher Paul, Jürgen Wasielak, bis Michael Bergins, Hubert Schäfer und Emilio Kartas alle Aktiven positive Bilanzen!

Fünfte und sechste Herren waren gemeinsam in der 2. Kreisklasse eingeordnet. Die „Fünfte“ hatte das klare Ziel aufzusteigen. Sie zog gegen die drei Hauptkonkurrenten Barop, Eintracht und Borussia jedoch den Kürzeren. Da half es auch nicht, dass das übrige Feld klar in Schach gehalten wurde.
Die „Sechste“ spielte als Aufsteiger unbeschwert auf und wirbelte die Gruppe ordentlich durcheinander. Doch erst nach dem Jahreswechsel ging das Roländer Konzept optimal auf.

Die Fünftvertretung erfüllte jetzt ihre Aufgaben und bezwang diesmal die direkte Konkurrenz Barop und den BvB, während das sechste Team tatkräftige Unterstützung leistete und diese beiden Mannschaften ebenfalls schlug, wodurch Roland V doch noch auf die dritte Position gelangte und in den Aufstiegsspielen den Sprung in die 1. Kreisklasse perfekt machte.

Der Stamm der fünften Riege erspielte sich aufstiegsreife Spielverhältnisse: Keiner von Reimund Schulze, Olaf Elmanowicz, Michael Sawadda, Wolfgang Bergins, Christoph Babski und Andreas Harr musste dem Gegner häufiger als zehnmal gratulieren.
Bei der sechsten Mannschaft überstrahlte Rückkehrer Lars Friedrichs alles. Doch auch dahinter hielten sich Hendrik Schulte, der sich nach seiner Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellende Torsten Bonk, Kevin Kubitzky, Thorsten Nimser, Sandro Crapanzano, der Jugendliche Almir Duratovic und Lars Schwittek für einen Aufsteiger überragend.

Mit Rang sechs erreichte die siebte Mannschaft in der 3. Kreisklasse das Maximum. Die Vereine wie Körne oder Eving, die sich mit den Roländern auf Augenhöhe befanden, ließ man hinter sich, das Spitzenquintett war eindeutig besser und wäre auch eine Liga höher konkurrenzfähig.
Hier absolvierten in erster Linie Matthias Friebe als Spitzenspieler und der erstmals in seiner Tischtenniskarriere positiv abschließende Frank Denk eine sehr gute Saison. Zum Team gehörten außerdem der weiterhin verbesserte Krzysztof Lewandowski, Horst Schieron, Thorsten Wiegmann, Hans-Georg Paul, Christoph Zobiegala, Christiane Nimser, Hubert Chroscinski sowie die Jugendlichen Karo Ali, Yannick Bockshecker, Birgitta Friebe und Robin Leuchtmann.

Wie schon einleitend erwähnt, schnitt auch der Nachwuchsbereich überdurchschnittlich ab. Die Krönung schaffte die erste Jugend, die als Zweiter der Bezirksliga im „Nachsitzen“ den Aufstieg in die höchste deutsche Jugendklasse schaffte. Robin Gude, David Mees, Emilio Kartas und Almir Duratovic schlagen 2011/2012 in der Jungen Verbandsliga auf.

Damit war der vierte Aufstieg bei keinem Abstieg innerhalb eines Jahres für den Verein besiegelt. Eine bemerkenswerte Bilanz, die so schnell nicht zu wiederholen sein wird. Die Herausforderung, in der im September beginnenden neuen Saison, wird viel mehr darin bestehen, die erreichten Spielklassen zu halten und sich auf dem höheren Niveau zu etablieren.